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Mein Mama-Ich - geprägt von den Mutter-Generationen vor mir!

Der Muttertag ist für mich eine schöne Gelegenheit, mal über die verschiedenen Generationen Mütter in meiner Familie nachzudenken - da sind einige inspirierende Geschichten dabei!


Alle geben sich Mühe, es mir schön zu machen


Heute ist Muttertag und schon aus Gewohnheit bin ich um sieben Uhr wach und genieße die Ruhe in der Wohnung, wenn der Rest der Bande noch friedlich schlummert.

In Kürze wird hier aber der übliche Muttertagstrubel losgehen: Die Kinder präsentieren die Kunstwerke, die in den letzten Tagen hier für mich kreiert wurden, der Papa wird sie beim Frühstückmachen unterstützen und frische Blumen 🌸 auf den Tisch zaubern, die er bis dahin im Keller versteckt hatte.


Muttertag - Christine Winnacker
Muttertag - Christine Winnacker - Copyright Canva.com

Und ich genieße das gezeigte Bemühen und übe mich wirklich einen Tag lang im Nichtstun statt in Pflichtbewusstsein.


Aber gerade das Thema Pflichtbewusstsein macht mich nachdenklich. Denn wenn ich an die Generationen Mamas in meiner Familie denke, die ich kenne und die mich zweifellos geprägt haben, dann ist die Tugend des Pflichtbewusstseins ein herausragendes und auch prägendes Element.



Ich will nie so wie meine Mutter sein!


Ein Gedanke, den wahrscheinlich jede von uns kennt ist der: "Ich will nie so wie meine Mutter sein!". Es gibt immer Züge, Verhaltensweisen, Denkweisen oder Handlungen, die wir ablehnen und uns - oft im Teeniealter - fest vornehmen: Ich werde das nie nie niemals so machen, so sagen, so denken wie meine Mutter.


Tja, bei mir hat das nur mäßig geklappt. Meine Mama und ich sind uns schon ziemlich ähnlich. Das liegt wohl am berühmten Apfel und Stamm und so 😉


Aber tatsächlich finde ich das heutzutage gar nicht mehr schlimm.



Seit ich Kinder habe, ist mein Blick auf meine Mutter ein anderer


Seit meine Kinder auf der Welt sind, verstehe ich viele Verhaltensweisen und Äußerungen von meiner Mama viel besser. Das bedeutet nicht, dass ich ihr als Mama besonders ähnlich bin. Ich glaube sogar, ich handhabe viele Dinge in der Erziehung und im Umgang mit meinen Kindern ganz anders als ich groß geworden bin. Aber manche Dinge sind eben auch sehr ähnlich und das ganz bewusst.


Ich habe rückblickend viel Wertschätzung dafür, wie unsere Eltern und da besonders meine Mama uns erzogen haben und setze dies gerne fort.


So fanden es meine Eltern immer wichtig, dass wir Kinder sehr selbstständig sind.

Schon in der zweiten Klasse bewältigte ich z.B. den knapp 3 Kilometer langen Schulweg alleine bzw. mit Klassenkameraden. Und auch ich lege heute Wert darauf, meinen Kindern immer wieder auch etwas zuzutrauen und auch zuzumuten.


Muttertag - Christine Winnacker
Muttertag - Christine Winnacker - Copyright Canva.com

Zur Wertschätzung gesellt sich Verständnis


Und neben der Wertschätzung für all das, was meine Mama und meine Eltern mir mitgegeben haben wuchs bei mir - vor allem seit ich selber Mama bin - viel Verständnis.


Verständnis vor allem dafür, dass jede von uns immer vor dem Hintergrund der eigenen Prägungen die Entscheidungen trifft und die Dinge tut, die vor eben diesem Hintergrund richtig und wichtig erscheinen. Und da ist es spannend zu sehen, wie von Generation zu Generation Themen und Prägungen weiter gegeben wurden!


Ich persönlich kann nur wenige Generationen zurück blicken und auch vor allem auf der mütterlichen Seite. Über meine Großmutter väterlicherseits weiß ich nicht viel, ich war noch ein Kind als sie starb und die Generationen vorher habe ich ebenfalls nicht kennengelernt.


Aber ich hatte schon vom Säuglingsalter an eine enge Bindung zur Mutter meiner Mama. Diese Großeltern haben in meinem Leben eine große Rolle gespielt und ich habe als Kind auch meine Urgroßmutter kennengelernt und viele Geschichten über sie erzählt bekommen. Und so setzt sich ein Bild zusammen, ein Frauen- und Mutterbild, das mich bis heute beeindruckt und sicher auch prägt.



Weibliche Stärke und Unabhängigkeit prägen die Frauen in meiner Familie bereits seit Generationen


Meine Urgroßmutter floh zum Kriegsende mit ihren drei Kindern aus Oberschlesien. Zweifellos muss das eine Zeit gewesen sein, die extrem belastend und schwer zu bewältigen war. Auch die Ankunft in der Schwiegerfamilie in Norddeutschland war wohl nicht von Freude geprägt sondern von "noch mehr Mäuler, die wir durchfüttern müssen". Eine Extremsituation.


Aber zu den häufigsten Erzählungen meiner Großmutter über diese Zeit gehören zwei Narrative:

  • Meine Urgroßmutter legte scheinbar Wert darauf, dass die Schulbücher bei der Flucht mitgenommen wurden, Spielsachen hingegen waren kaum erlaubt.

  • Und die Ehe meiner Urgroßmutter war wohl nicht als glücklich zubezeichnen, der Ehemann keine Unterstützung sondern eher eine Belastung.

Und so legte meine Urgroßmutter großen Wert darauf, dass meine Großmutter eine gute Schul- und später Berufsausbildung hatte, um ja niemals von einem Partner abhängig sein zu müssen. Ein Gedanke, der sich in der nächsten Generation fortsetzte.

So hat meine Mutter bereits sehr jung heiraten wollen und da bestand meine Großmutter nun ihrerseits darauf, dass sie zuerst eine gute Ausbildung brauche. Da müsse mein Papa eben noch ein wenig warten!



Muttertag - Christine Winnacker
Muttertag - Christine Winnacker - Copyright Canva.com


Das Wissen über die Mama-Generationen vor mir ist so wertvoll


Ich finde es extrem spannend, zu sehen, was die Frauengenerationen - und damit die Muttergenerationen - in meiner Familie in den vergangenen Jahrzehnten bewegt und geprägt hat. Und es hilft mir, mich selbst und meine Mama-Rolle besser zu verstehen.


Die schwierige Ehe meiner Urgroßmutter und ihr Schicksal, im Nachkriegsdeutschland quasi alleine drei Kinder großzuziehen, haben in die Frauen meiner Familie ein Streben nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit gepflanzt, dass sich heute noch in unserem Erziehungsstil zeigt.


Und so wird es besonders spannend, wenn ich den Blick in die Zukunft richte: Was von deinen Prägungen werde ich wiederum an meine Kinder und besonders an meine Tochter weiter geben?


Was wird sie wissen über die Frauengenerationen vor ihr und das Erbe, das sie trägt?

Seit Generationen stehen die Frauen in meiner Familie für ein progressives, unabhängiges Frauenbild. Wird das etwas sein, was auch sie später noch beschäftigt oder ist eine gleichberechtigte Frauenrolle in ihrem Leben später bereits selbstverständlich?



Welches Mutterbild hat dich geprägt?


Welche Stärken und Inspirationen nimmst du mit aus den Muttergenerationen vor dir in deiner Familie? Was hat dich geprägt? Was bewunderst du? Erzähle mir gerne davon!

Und vielleicht magst du auch deiner Mama einmal sagen, was an ihr dich besonders beeindruckt und positiv geprägt hat. Dafür ist nicht nur der Muttertag eine schöne Gelegenheit!


In jedem Fall wünsche ich Dir heute einen wunderbaren Muttertag!

Lass dich verwöhnen 💞 und genieße deine Kinder und deine Familie.

Deine Christine



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